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Folien: Speeddating als Kennenlern-Methode bei Online-Veranstaltungen

Einstieg im Hinblick auf Mit-Lernende, Thema und Technik – mit nur einer Methode

Astronautin und Alien | Jula Henke für J&K – Jöran und Konsorten, CC BY 4.0

Zu Beginn einer Online-Veranstaltung braucht es Methoden, die auf mehreren Ebenen einen Einstieg bieten. Im besten Falle ermöglichen sie das gegenseitige Kennenlernen und erste Schritte ins Thema, fördern die Aktivierung und sogar den Umgang mit der Technik. Die Methode „Speeddating“ ist da eine echte Wunderwaffe, die sich einfach einsetzen und anpassen lässt. Wir haben eine Anleitung, erklärende Folien sowie eine Themensammlung.

Wunderwaffe Speeddating – vier Ziele auf einmal erreichen

Beim Einstieg in eine (Online-)Bildungsveranstaltung geht es im besten Fall um vier Ebenen:

  • Alle Teilnehmenden werden aktiv, geraten also gar nicht erst in eine passiv-konsumierende Grundhaltung.
  • Alle können sich anderen Teilnehmenden vorstellen und diese kennenlernen.
  • Alle machen bereits erste, eigene Schritte ins Themenfeld.
  • Alle lernen die Arbeitsumgebung kennen und erproben zentrale Funktionen.


Mit der Methode Speeddating können alle vier Ebenen bedient werden, wobei je nach individueller Veranstaltung der Schwerpunkt verschoben werden kann.


Speeddating – die Anleitung

So funktioniert die Methode Speeddating:

  1. Es braucht eine Arbeitsumgebung mit Videokonferenz, die auch Breakout-Räume ermöglicht, also das Verteilen von Kleingruppen in Unterräume, in denen alle sehen, hören, ihr Bild zeigen und sprechen können.
  2. Es braucht eine Reihe von Leitfragen, die je nach Schwerpunkt mehr auf das Kennenlernen oder auf das Thema ausgerichtet sein können.
  3. Die Methode wird im Plenum von der Moderation für alle erläutert. Falls notwendig werden zusätzlich die technischen Funktionsweisen erklärt (zum Beispiel Einschalten des Mikrofons). Eine denkbare Erklärung zeigt die folgende Abbildung.
    Screenshot der Folie „So geht Speeddating“
  4. Das Speeddating selbst findet in mehreren Runden statt. Für jede Runde wird eine (nur eine!) Leitfrage im Plenum gestellt. Anschließend werden alle Teilnehmenden in Breakout-Räume verteilt, wo jede*r die Frage für die eigene Kleingruppe beantwortet. Nach kurzer (!) Zeit geht es zurück ins Plenum.
  5. Schritt 4 wird mehrmals wiederholt.

 

Stellschrauben und Tipps zur Methode Speeddating

  • Die Leitfrage muss exakt formuliert, schriftlich sichtbar gemacht und durch die Moderation vorgelesen werden.
  • Ansonsten droht in den Breakout-Räumen die Situation, dass die Hälfte der Zeit für die Verständigung „Was genau sollen wir tun?“ gebraucht wird.
  • Es sollte nur eine Frage auf einmal gestellt werden, nicht mehrere gleichzeitig.
  • Die Gruppengröße sollte mindestens 3 Personen umfassen, dann kann auch 1 Person pro Gruppe ausfallen. Es sollten aber auch nicht mehr als 4 oder 5 Personen sein, damit jede*r aktiv wird und bleibt.
  • Die Dauer pro Runde ist von der Anzahl der Personen abhängig. 2 Minuten bei 4 Personen ist ein guter Erfahrungswert.
  • Die Geschwindigkeit und gebotene Kürze ist ein zentrales Element der Methode. Die Länge bzw. Kürze sollte vorab durch die Moderation erwähnt werden, damit alle wissen, wie viel Zeit in etwa pro Person möglich ist. Typischerweise gibt es nach den Breakout-Räumen Rückmeldungen wie: „Wir hätten mehr Zeit gebraucht!“ Hier kann darauf hingewiesen werden, dass bei der Veranstaltung noch viel Zeit zum Austausch sein wird, und dass am Anfang ein schnelles und erstes Kennenlernen im Vordergrund steht.
  • Die Anzahl der Fragen kann beliebig variiert werden, von drei bis zehn oder mehr.
  • Wenn die Teilnehmenden mit der genutzten Technik noch nicht vertraut sind, bietet es sich an, in der ersten Runde die Technik in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Ein Bericht im Plenum, bei dem Antworten zusammengetragen werden, ist theoretisch denkbar, aber nicht typisch.

 

Fragen für die Kennenlern-Methode Speeddating

Als Frage eignet sich prinzipiell alles, was auf eine der eingangs genannten vier Punkte einzahlt. Hier einige Beispiele. (Die Frage muss übrigens nicht zwingend in Frageform gestellt sein.)

  • Beispiele für Fragen zur Aktivierung:

    • Halte einen persönlichen Gegenstand vor die Kamera, der in Deiner Nähe steht, und erkläre, worum es sich handelt.
    • Welchem Tier würdest Du gerne welche Frage stellen?
    • Zeichne ein schnelles Bild von xyz und halte es vor die Kamera.
    • Was würdest Du beruflich machen, wenn Du ab nächstes Jahr etwas ganz anderes machen würdest?
  • Beispiele für Fragen zum gegenseitigen Kennenlernen:

    • Wo bist Du (geographisch gesehen)?
    • Wie heißt Du und was machst Du beruflich?
    • Welches Buch / welche Fernsehserie / welchen Podcast liest / siehst / hörst Du derzeit?
  • Beispiele für Fragen zum Einstieg ins Thema:

    • (Hier hängt die Frage natürlich vom Veranstaltungsthema ab.)
    • Nenne eine Sache, die Dich besonders mit dem Thema der Veranstaltung verbindet?
    • Bei welcher Gelegenheit hattet Du das erste Mal Kontakt mit dem Thema xyz?
    • Wie schätzt Du Dein Vorwissen zum Thema xyz ein?
    • Nenne eine Sache im Programm der heutigen Veranstaltung, auf die Du besonders gespannt bist.
    • Nenne drei Schlagworte, die Du mit dem heutigen Thema verbindest.
  • Beispiele für Fragen zur Arbeitsumgebung:

    • Wie gut kennst Du die Plattform xyz, die wir heute nutzen?
    • Bitte teste mit einem freundlichen ‘Hallo’, ob Video und Ton funktionieren.
    • Aktiviere Mikrofon und Kamera und stelle die beliebte Frage: ‘Hört man mich?!’

Download

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  • Bereich: Online-Methoden | Form: Folien
  • Download: Google Slides
  • In Google Drive kann über den Menupunkt „Datei“ eine Kopie angelegt oder eine word- oder odt-Version heruntergeladen geladen werden. 

Dieses Material wurde im Rahmen des Projektes #OERcamp 2020 erstellt.

Creative Commons LizenzUrheberin dieses Materials: Agentur J&K – Jöran und Konsorten im Rahmen des Projektes #OERcamp (2020) | https://selbstlernen.net | Lizenz zu diesem Material: CC BY 4.0 | Finanzierung: gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) | mehr Materialien: selbstlernen.net

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